Inhaltsverzeichnis Vereinsgeschichte
Hinweis: Diese Chronik befindet sich zurzeit noch im Aufbau und wird voraussichtlich zu Jahresbeginn 2025 vollständig an dieser Stelle veröffentlicht.
Die Vereinsgründung und ihre Vorgeschichte
Es ist nicht nur dem Kenner der Fußballszene bekannt, dass diese Sportart in England geboren wurde und im Laufe vieler Jahre europäische und weltweite Verbreitung fand. Keine Sportart, vor allem in Europa, hat so viele Anhänger und zieht immer wieder Massen in ihren Bann. Vereinsnamen großer deutscher Clubs lassen mit ihren verbundenen Jahreszahlen wissen, wann der Fußball bei uns in Deutschland seinen Einzug hielt. Es ist wohl nur zu natürlich, dass sich seine Verbreitung zunächst nur auf die Großstädte mit ihren großen Einwohnerzahlen konzentrierte und dann nach und nach auch in den ländlichen Regionen ankam.
Immerhin kann festgestellt werden, dass auch im Oberbergischen bereits vor dem 1. Weltkrieg in Bergneustadt, Gummersbach, Vollmerhausen, Nümbrecht, Drabenderhöhe und Ründeroth Fußball gespielt wurde.
Der 1. Weltkrieg musste mit seinen verheerenden Folgen natürlich eine Unterbrechung in der Entwicklung bringen. Aber wo einmal gespielt worden war, da wurde nach der Beendigung des Krieges schon bald wieder das runde Leder gekickt. Die an Unterhaltung und Zeitvertreib so arme Zeit, ließ sehr bald Nachahmer finden. Es soll hier natürlich keine allgemeine Fußballgeschichte geschrieben werden, die Schilderung gibt aber Aufschluss über das Werden des Fußballsports in unserer Heimatregion und schließlich ist sie auch die Vorgeschichte über die ersten Gehversuche in Wiehl selbst.
Hier in Wiehl machte man bereits 1916 die ersten Fußballschritte, wie aus einer Protokollschrift des damals schon bestehenden Turnvereins hervorgeht. Scheinbar war das neugeborene Kind jedoch noch nicht gehfähig, es blieb bei einem Versuch. Möglich, dass man diese Sportart auch damals noch nicht als gesellschaftsfähig ansah und es so bei den ersten Gehversuchen blieb.
Im Jahr 1919 war es dann aber auch in Wiehl so weit. Ohne zunächst einen Verein zu gründen, stieß man das runde Leder - nicht immer soll es damals rund gewesen sein - auf einem Schulplatz, der unter der Regie des damaligen Bürgermeisters Müller auf dem Överchen in der Nähe von Wülfringhausen entstanden war. Diese Anlage war dann noch viele Jahre Heimat der Wiehler Fußballer.
Im Herbst des Jahres 1919 kam es dann zu der Gründung eines Fußballvereins in Wiehl.
Die Gründer Karl Schmidt, Fritz Hans und Erwin Bion erließen im Wiehler Tageblatt, das unter dem Namen "Oberbergische Nachrichten" erschien, einen Aufruf an die Jugend von Wiehl und Umgebung, sich an der Gründung eines Fußballvereins zu beteiligen. Man lud zu einer Versammlung im Hotel Platte ein. Der Aufruf hatte einen kaum zu erwartenden Erfolg, denn immerhin besuchten 15 junge Menschen die Versammlung und man konnte nach den Gründungsformalitäten gleich eine Mannschaft aufstellen.
Den neuen Verein taufte man auf den Namen:
Spiel- und Sportverein Wiehl,
in Kurzform: SSV Wiehl
Man beschloss die Farben schwarz und weiß als Vereinsfarben zu wählen. Den genannten drei Idealisten sollten wir heute noch dankbar sein, dass es dank ihrer Initiative und ihrem sportlichen Geist möglich war, den Fußballsport in Wiehl zu erwecken.
Es ist den Verantwortlichen und Fußballerinnen und Fußballern im heutigen FV Wiehl Verpflichtung und Bedürfnis, diesen Gründungsvätern an dieser Stelle Dank zu sagen. Wir ehren ihr Andenken, das allen aktiven und passen Mitgliedern Verpflichtung sein sollte, diesen Gründergeist in sich aufzunehmen und weiterzugeben.
Dann ging es mit dem Fußballsport in Wiehl los. Bei der Gründungsversammlung nahm man jedem Mitglied, natürlich auch jedem Vorstandsmitglied, 5,00 RM (Reichsmark) ab. Von diesem Geld kaufte man zunächst einen Fußball. Auf dem erwähnten Platz in der Nähe von Wülfringhausen fand das erste Spiel statt. Die Sportbekleidung war bunt gewürfelt, von schwarz-weiß war jedenfalls wenig zu sehen. Der erste Gegner hieß Großfischbach und es kam zu einer harten Auseinandersetzung nach englischem Vorbild. Der anwesend Gendarm musste verschiedentlich mit dem Säbel dazwischen fahren. Wiehl gewann mit 3:1.
1920 begann ein geregelter Spielbetrieb und man schloss sich dem Westdeutschen Spielverband an. Im ersten Jahr waren die Erfolge recht mager, musste man doch gegen eingespielte Mannschaften antreten. Schon im nächsten Jahr lief es aber besser, man erreichte sogar die Spitze der Klasse, in die man eingeteilt wurde. Zu dieser Zeit nannte sich der oberbergische Dachverband "Oberbergischer Rasensportverband". Zu den anfänglich angeschlossenen Vereinen Gummersbach, Bergneustadt, Vollmerhausen, Ründeroth, Drabenderhöhe und Engelskirchen, stießen wenig später die Mannschaften von Friedrichsthal, Hunsheim, Derschlag, Mittelagger-Eckenhagen, Frömmersbach-Bernberg, Dümmlinghausen, Hesselbach, Mühlenseßmar, Dieringhausen, Bielstein, Waldbröl und Wiehl. 1922 schlossen sich Denklingen, Gelpetal, Wallefeld und der VfL Agger an. Es lässt sich nicht mehr genau ermitteln, wie die Klasseneinteilung damals war und welche Vereine in den einzelnen Gruppen spielten. Dies ist auch nicht von besonderer Wichtigkeit. Man spielte Fußball. Alleine das war wichtig.