In der Vergangenheit hatte es viele Anläufe gegeben, jetzt wird es konkret: Gestern ist der symbolische erste Spatenstich zur Erweiterung der Walter-Lück-Sportanlage in Wiehl erfolgt.
Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, des FV Wiehl, des Architekturbüros Burgmer und der weiteren am Bau beteiligten Firmen waren an die Friedhofstraße gekommen. „Hier ist gemeinsam etwas gelungen, das ich so nicht für möglich gehalten hätte“, sagte Bürgermeister Ulrich Stücker mit Blick auf die langjährige Vorgeschichte. Erst die Zusage, eine 90-prozentige Förderung aus dem Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten NRW 2022 zu bekommen, ebnete den Weg. „Die neuen Gebäude sollen das Vereinsleben stärken und Treffpunkt sein für Jung und Alt“, wünschte der Bürgermeister.
Durch die Baumaßnahme erfährt die Einrichtung in vielerlei Hinsicht eine Aufwertung. Entscheidend dazu bei tragen die zwei neuen Anbauten rechts und links der Tribüne. Dort entsteht zusätzlicher Raum, der künftig weitere Möglichkeiten zur Nutzung der Sportanlage bietet. So sieht das Ausbaukonzept großzügige, moderne Besprechungs- und Vereinsräume vor – inklusive Thekenbereich, der nicht nur die Versorgung mit Getränken sicherstellt, sondern ebenso Gelegenheiten schafft für ein reges Vereinsleben des Landesligisten FV Wiehl. Auf diese Weise wächst hier so etwas wie eine „gute Stube“ des Vereins.
Sascha Heinrichs, stellvertretender Vorsitzender des FV, dankte der Stadt und den Architekten für ihren Einsatz. „Die Stadt hat für uns gekämpft und es gibt eine tolle Zusammenarbeit zwischen Stadt und Verein“, lobte er: „Wir freuen uns auf den Anbau, denn der Verein ist auf eine solche Infrastruktur angewiesen.“ Insbesondere mit Blick auf den Jugendbereich hält er die Erweiterung für eine nachhaltige Investition. Ulrich Stücker nutzte die Gelegenheit, dem FV Wiehl für seinen ehrenamtlichen Einsatz zu danken: „Hier geht es nicht nur um Landesliga, hier geht es auch um Jugendarbeit.“
Mit der baulichen Ergänzung gewinnt die Sportanlage zudem an Barrierefreiheit: In einem der neuen Gebäudeteile ist der Einbau eines Aufzugs berücksichtigt. Darüber hinaus spielen bei dem Projekt energetische Gesichtspunkte eine Rolle. Auf den Dächern werden Photovoltaik-Elemente installiert und durch die bauliche Verbindung durch den Anbau an die Tribüne muss künftig nur noch ein Bauwerk geheizt und gewartet werden. Somit sollen auch die Folgekosten künftig sinken. Die Sanierung der vorhandenen Duschen und Umkleideräume ist zwischenzeitlich aus eigenen Mitteln der Stadt Wiehl finanziert worden. Alle Baumaßnahmen sind mit dem Verein abgestimmt und werden von dort unterstützt.
Beendet sein soll das Projekt im Herbst 2025. „Die Arbeiten zum Rohbau starten in zwei Wochen“, informierte Bauamtsleiter Andreas Zurek, „wir freuen uns, dass es losgeht.“ Der Spielbetrieb laufe währenddessen weiter. Zusätzliche Parkplätze entstehen 2026 – auf der Fläche des jetzigen Vereinsheims, das dann abgerissen wird.
Das Projekt finanziert sich zum überwiegenden Teil aus Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Land. Insgesamt tragen die Fördergeber 1.220.737 Euro bei, auf den Bund entfallen 608.000 Euro. Die Stadt Wiehl trägt nach heutigem Stand einen Eigenanteil in Höhe von knapp 136.000 Euro, das entspricht 10 Prozent der Gesamtinvestition. Die Baumaßnahme umfasst also ein Volumen von insgesamt 1,36 Millionen Euro.
„Es lohnt sich immer, wenn ich nach Wiehl komme“, sagte NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach augenzwinkernd. Bei ihrem Besuch gestern hatte sie einen Förderbescheid über 1,22 Millionen Euro dabei – zur Erweiterung der Walter-Lück-Sportanlage.
Entsprechend groß war die Freude seitens Bürgermeister Ulrich Stücker bei der Veranstaltung im Bielsteiner Burghaus. „Das ist auch ein Bescheid der Wertschätzung des Ehrenamts“, äußerte er. Denn der FV Wiehl, Hauptnutzer der Sportanlage, „macht viel, das über den Sport hinausgeht“. So wies der Bürgermeister auf das Engagement des Vereins in Sachen Förderung von Kindern und Jugendlichen hin.
Zwei der jungen Aktiven überreichten gemeinsam mit dem FV-Vorsitzenden Christian Will einen Fanschal und den Vereinswimpel an Ina Scharrenbach: Mats Heitmann und Felix David spielen in der U7 des FV Wiehl. Ulrich Stücker hatte eine prall gefüllte Tüte dabei als Gastgeschenk für die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. Darin steckten ein Handtuch mit Wiehl-Logo, ein Jubiläums-T-Shirt und eine Trinkflasche. Zudem gab's eine Brotdose – für die Wegzehrung während langer Dienstfahrten.
Die Stadt Wiehl habe doppelt Glück gehabt mit dem Bescheid, sagte die Ministerin. Zum einen, weil der Investitionspakt noch einmal aufgelegt worden sei, nachdem dieser Fördertopf im Vorjahr 14-fach überzeichnet gewesen war. Zum anderen, weil sie der oberbergische Landtagsabgeordnete Bodo Löttgen daran erinnert habe, Wiehl zu berücksichtigen. „Ende gut, alles gut“, kommentierte Löttgen die Geschichte. Auch er nahm an der kleinen Festveranstaltung im Burghaus teil, ebenso wie die Spitze des Kreissportbundes Oberberg mit dem Vorsitzenden Hagen Jobi und der Geschäftsführerin Anja Lepperhoff.
Ihnen und den weiteren Gästen aus Lokalpolitik, Stadtverwaltung und Wiehler Sport präsentierte Bürgermeister Ulrich Stücker per Beamer einen Drohnenflug über das Wiehler Zentrum: vom Rathaus bis zur Walter-Lück-Sportanlage. Dort soll nach Möglichkeit bereits im Frühjahr 2023 mit dem Bau begonnen werden. Vorgesehen sind zwei neue Anbauten rechts und links an die Tribüne. Dort entstehen zusätzliche Räume, die künftig weitere Möglichkeiten zur Nutzung der Sportanlage bereit halten. So sieht das Ausbaukonzept großzügige, moderne Besprechungs- und Vereinsräume vor – inklusive Thekenbereich, der nicht nur die Versorgung mit Getränken sicherstellt, sondern ebenso Gelegenheiten schafft für ein reges Vereinsleben des FV Wiehl. Auf diese Weise entsteht so etwas wie eine „gute Stube“ des Vereins.
Zudem gewinnt die Einrichtung an Barrierefreiheit: In einem der neuen Gebäudeteile ist der Einbau eines Aufzugs berücksichtigt. Darüber hinaus spielen bei dem Projekt energetische Gesichtspunkte eine Rolle: Mit der baulichen Verbindung durch den Anbau an die Tribüne muss künftig nur noch ein Bauwerk geheizt und gewartet werden. Somit sollen auch die Folgekosten künftig sinken. Die Sanierung der vorhandenen Duschen und Umkleideräume ist zwischenzeitlich aus eigenen Mitteln der Stadt Wiehl finanziert worden. Alle Baumaßnahmen sind mit dem Verein abgestimmt und werden von dort unterstützt.
Die genaue Fördersumme von 1.220.737 Euro stammt aus dem Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten NRW 2022. Der Betrag umfasst 90 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten. Bei der Stadt Wiehl verbleibt ein Eigenanteil von knapp 136.000 Euro. Die Fertigstellung der erweiterten Walter-Lück-Sportanlage ist derzeit für den Frühling 2024 geplant.
Förderzusage für die Erweiterungsbau sorgt für glückliche Gesichter bei Stadt und Verein – Noch dieses Jahr könnte es losgehen.
Im März 2016 gab die Wiehler Stadtverwaltung einst dem FV Wiehl die Zusage, sich um Fördermittel für einen Anbau an die Tribüne auf der Walter-Lück-Sportanlage zu bemühen. Dieser Anbau sollte unter anderem das Klubhaus ersetzen, das schon zu diesem Zeitpunkt abgängig war. Grund dafür war die Verwendung von zwei Bodenplatten auf dem aufgeschütteten Steinbruch. Nun senkt sich die eine Platte stärker als die andere. Die Folgen sind unter anderem Risse in der Fassade und die Sorge, dass Leitungen Schaden nehmen. Ein Teil des Gebäudes wurde deshalb gesperrt.
Seit der Zusage 2016 war der Stadt das Bemühen um eine Förderung sicherlich nicht abzusprechen. Mehrere Anläufe bei Land und Bund sind dokumentiert. Bloß: Es passierte nichts, es gab keinen positiven Bescheid. Die Diskussionen zwischen Stadt und Verein wurden energischer, im September 2021 trat schließlich der FV-Vorsitzende Manfred Noss zurück. Es folgten weitere Gespräche, ein Plan B wurde erarbeitet für den Fall, dass der laufende Förderantrag wieder nicht zum Erfolg führt. Und dann, sozusagen als verspätetes Weihnachtsgeschenk, kam Ende des Jahres tatsächlich die freudige Nachricht aus Düsseldorf. Land und Bund fördern das rund 1,34 Millionen Euro schwere Projekt über den „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ zu 90 Prozent. Zurück zu Plan A also.
Sascha Heinrichs, stellvertretender Vorsitzender des FV, zeigte sich auf Nachfrage verständlicherweise sehr glücklich: „Wir haben uns riesig gefreut über die Nachricht. Jetzt gibt es doch noch die große Lösung.“ Und auch Bürgermeister Ulrich Stücker ist die Erleichterung nach langer Fördermittel-Odyssee anzumerken. „Hoffnung hatte ich bis zuletzt. Aber es war der letzte Versuch. Umso schöner, dass es jetzt noch geklappt hat.“ Beide Seiten betonen, dass die Gespräche stets von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen seien. „Auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, so hat die Stadt uns immer gezeigt, dass der Verein ihr wichtig ist“, sagt Heinrichs. Gerade auf der Suche nach einem Plan B haben die Parteien wieder klar an einem Strang gezogen.
Schon jetzt im vollen Gang ist die Sanierung der Dusch- und Umkleideräume unter der Tribüne. Dort konnte nicht länger gewartet werden. Bis es mit dem Anbau losgeht, wird noch viel Wasser die Wiehl runterfließen. „Erst einmal müssen wir den Förderbescheid bekommen, dafür müssen wir nun noch ein paar Unterlagen einreichen“, erzählt Stücker. Dann könne man in die Ausschreibungsphase gehen. Daneben können die Entwürfe konkretisiert und weiterentwickelt werden. Denn der FV Wiehl hat erste Entwurfsplanungen schon seit Jahren in der Schublade. „Die holen wir jetzt wieder raus“, so Heinrichs. Die Entwürfe sahen vor, links und rechts von der Tribüne weitere Gebäude anzuschließen. Unter anderem sollte das neue Klubheim dort Platz finden. Wie sehr sich die frühen Pläne noch entwickeln, werden die weiteren Gespräche zeigen.
In einer vorsichtigen Prognose hofft Stücker, Ende des Jahres mit dem Bau anzufangen und diesen 2023 abzuschließen. „Das Geld wird gut investiert sein, schließlich macht der Verein nicht nur eine fantastische Jugendarbeit, sondern spricht auch viele Wiehler Bevölkerungsgruppen an. Und das vor allem im Ehrenamt.“
Förderkriterien: Im Rahmen der Diskussion um die Zukunft der Walter-Lück-Sportanlage hat die Wiehler Politik der Verwaltung die Hausaufgabe gegeben, einen Kriterienkatalog zu erarbeiten, nach welchen Vereine künftig prioritär gefördert werden sollen, um Ungerechtigkeiten zu vermeiden und Transparenz zu schaffen. Wie Bürgermeister Stücker sagt, beschäftigt sich die Verwaltung im Moment mit dieser Arbeit. „Aber“, macht das Stadtoberhaupt auch mit Blick auf Anliegen wie jenem des FV Wiehl klar, „wenn wir Förderzugänge für die Vereine sehen, dann stellen wir auch Anträge“. Schließlich werde so auch der Haushalt entlastet. „Die Frage muss immer lauten: Welche Projekte ergeben Sinn für die Stadt?“
Falls der aktuelle Förderantrag erneut keinen Erfolg hat, sollen bereits alternative Lösungen für das Vereinsheim in der Schublade sein – Trennung des Gebäudes eine Option.
Seit mehr als zehn Jahren ist bereits bekannt, dass das 1992 eingeweihte Vereinsheim des FV Wiehl auf der Walter-Lück-Sportanlage durch Bodensetzungen abgängig ist. Zwischenzeitlich wurden bereits Pläne für einen Ersatzneubau präsentiert. Umgesetzt wurden sie aber bis heute nicht. Rund 1,5 Millionen Euro sollte dieser kosten, für die Stadt als Eigentümerin zu viel, um es ohne Förderung zu stemmen. Sämtliche Anträge auf finanzielle Unterstützung hatten aber bis heute keinen Erfolg. Mitten in dieser Hängepartie trat im September der Vereinsvorsitzende Manfred Noss zurück.
Er wollte nicht länger in der Haftung stehen, wenn es beim Vereinsheim zu Unfällen kommen sollte. Nun ist bei den Sitzungen des Sportausschusses am Mittwoch und dem Bauausschuss gestern wieder Bewegung in das Thema gekommen. Tenor: Falls der laufende Förderantrag erneut keinen Erfolg hat, sollen die Planungen angepasst werden – und Stadt und Verein an einem Strang ziehen.
Der wiederholt beim Städtebauförderprogramm des Bundes und des Landes NRW eingereichte Antrag (Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten) liegt laut Stadt seit September wieder bei der Genehmigungsbehörde. Die Gesamtkosten wurden um den Anteil der Sanierung der Dusch- und Umkleideräume reduziert, da diese zwingend notwendig ist und aktuell aus dem städtischen Haushalt heraus umgesetzt werde. Der Förderantrag weist Gesamtkosten in Höhe von rund 1,36 Millionen Euro aus.
Statt nun aber erneut nur darauf zu warten, wie die Behörde entscheidet und sich wieder eine Absage abzuholen, solle nun bereits an einer alternativen Planung gearbeitet werden – von Stadt und Verein zusammen. „Wir wollen gerüstet sein“, sagte gestern der erste Beigeordnete Peter Madel. Die Gespräche mit den Vereinsverantwortlichen bezeichnete er als sehr konstruktiv. Als sehr lobenswert hob er hervor, dass der FV Wiehl wie auch schon zuvor bei vielen anderen Investitionen und Arbeitseinsätzen am Gelände eine entsprechende Beteiligung signalisiert habe.
Als Basis für gemeinsame Überlegungen zwischen dem Verein und der Stadt Wiehl wurden folgende Denkmodelle ins Spiel gebracht: Erstens ein Anbau an die Tribüne zur Schaffung von reiner Lagerfläche bei gleichzeitiger Ertüchtigung der aktuellen Funktionsräume im Bestandsgebäude. Dabei würde das Gebäude sozusagen zweigeteilt beziehungsweise entkoppelt werden, sodass die unterschiedlichen Setzungen beider Hälften keine Rolle mehr spielten, erläuterte Fachbereichsleiter Andreas Zurek. Das Modell wurde vom Gutachter bereits 2015 ins Spiel gebracht.
Zweites Modell ist laut Beschlussvorlage ein Anbau von Funktionsflächen an die Tribüne bei gleichzeitiger Aufgabe dieser im Bestandsgebäude und Umwandlung in reine Lagerfläche. Drittens komme die Aktivierung „toter“ Bestandsflächen der Tribüne durch entsprechende bauliche Veränderung infrage.
Nicht einsturzgefährdet: In einem guten Zustand ist das Vereinsheim offenkundig nicht. Der Verein hat die meisten Bereiche des Gebäudes gesperrt, nur noch WC und Bewirtungsraum sind zugänglich. Den Vertretern des FV Wiehl wurden im Zuge der Gespräche nun aber nochmals Unterlagen des Statikers von 2015 und 2020 vorgelegt, wonach das Vereinsheim grundsätzlich standsicher ist, die beiden Gebäudeteile sich aber unterschiedlich senken, wodurch die Rissbildung im Verbindungsbereich entsteht. Einsturzgefährdet sei das Gebäude aber nicht.
Gleichzeitig soll die neue Planung modular aufgebaut werden, um mittelfristig das Bestandsgebäude durch einen Anbau an der Tribüne zu ersetzen, wenn zukünftig neue Förderprogramme aufgelegt werden. Doch auch kurzfristig soll etwas passieren, so Madel. So müsste den Schiedsrichtern mehr Platz zum Umziehen eingeräumt werden. Diese hätten momentan nur einen kleinen Raum zur Verfügung. Zu wenig in der Spielklasse, in der sich der FV Wiehl bewegt, erst recht, wenn weibliche und männliche Schiedsrichter vor Ort sind.
Sowohl der Sportausschuss wie auch der Bauausschuss stimmten dem Vorgehen einstimmig zu. Abschließend entscheidet der Haupt- und Finanzausschuss am 14. Dezember.
Das sind die nächsten Schritte
- bis Ende November 2021: Überprüfung des Raumkonzepts und Konkretisierung des notwendigen Flächenbedarfs.
- bis Ende Dezember 2021: Überführung des Flächenbedarfs in mögliche bauliche Umsetzungen inklusive Ermittlung der für die Lösung anfallenden Kosten.
- Frühjahr 2022: Vorstellung der alternativen Planung in den entsprechenden politischen Gremien.
Das Vereinsheim des FV Wiehl ist bald nicht mehr nutzbar, weil ein Gebäudeteil immer weiter absackt - Unter Vorbehalt votiert Politik für einen Anbau an die Tribüne - Kosten liegen bei knapp einer Million Euro.
Seit dem Jahr 2007 geht es beim FV Wiehl sportlich bergauf. In dem Jahr wurde die Walter-Lück-Sportanlage samt Kunstrasen und neuer Tribüne eingeweiht. Mit dem sportlichen Erfolg wurden auch die Mitgliederzahlen gesteigert. Mit 750 Mitgliedern ist der FV der größte Fußballverein im Fußballkreis Berg und schickt aktuell 32 Mannschaften ins Rennen. "Wir haben in den vergangenen Jahren rund 700.000 Euro Eigenmittel und Spenden in unsere Infrastruktur gesteckt", erklärt der 1. Vorsitzende Manfred Noss. Die Tribüne und das Kleinspielfeld wurden ohne öffentliche Mittel errichtet und zum Kunstrasenplatz steuerte die Stadt Wiehl 40.000 Euro bei.
Nun steht eine ungleich größere Investition ins Haus. 1991 wurden der Fußballplatz und das Vereinsheim auf dem ehemaligen Gelände eines Steinbruchs angelegt. Das aus zwei Bauteilen bestehende Klubheim bricht im wahrsten Sinne des Wortes auseinander. "Der hintere Teil kippt weg", erklärt Wiehls Beigeordneter Maik Adomeit. Es sind schon sehr große Risse sichtbar. In naher Zukunft wird der Punkt erreicht sein, an dem auch die Versorgungsleitungen betroffen sind und dann wäre das Vereinsheim nicht mehr nutzbar.
"Diesen Zustand beklagen wir schon seit fünf Jahren", so Noss. Und die Lage verschlimmert sich zusehends. "Nicht vorstellbar, wenn wir im Jubiläumsjahr ohne Vereinsheim dastehen." Im kommenden Jahr feiert der Wiehler Fußballverein sein 100-jähriges Bestehen. Bei der Stadtverwaltung hat man die Zeichen der Zeit erkannt und feilt schon seit 2015 an einer Lösung. "Eine Sanierung ist möglich, aber die Bauunternehmer übernehmen keine Gewährleistung", so Adomeit zu einer möglichen Sanierung im Bestand. Aktuell wird die Variante mit zwei Anbauten an die bestehende Tribüne favorisiert.
Diese Lösung ist mit berechneten 970.000 Euro allerdings auch die teuerste. Allerdings spekuliert die Stadt auf Fördermittel von einem Bundesprogramm, wodurch 45 Prozent der Kosten übernommen werden könnten. Dadurch würden die Kosten des Neubaus denen einer Sanierung nahekommen. Bei den Fördermitteln handelt es sich um einen mit 100 Millionen Euro gefüllten Fördertopf des Bundes. "Die Chancen sind gering, aber wir hoffen dennoch auf eine Berücksichtigung", ist Adomeit ehrlich. Die favorisierte Variante würde dem FV Wiehl ganz neue Möglichkeiten geben.
In der Vorlage für den Wiehler Haupt- und Finanzausschuss, der am vergangenen Dienstag tagte, heißt es: "Das Hilfeersuchen des FV Wiehl ist aus Sicht der Verwaltung berechtigt und es besteht aufgrund der Einschätzung der Techniker jederzeit die Gefahr, dass das alte Vereinsheim plötzlich nicht mehr nutzbar ist." Nach intensiver Beratung votierten die Ausschussmitglieder einstimmig, unter dem Vorbehalt der Erteilung des Zuwendungsbescheids, für die Planung und Durchführung des Neubaus. Bei einem positiven Bescheid könnte im Sommer 2019 mit dem Neubau begonnen werden. "Wir können uns aber nicht mehr weiter vertrösten lassen", sieht Noss akuten Handlungsbedarf.