18.07.2024
Jugendabteilung des FV Wiehl stellt sich neu auf
Die Jugendabteilung des FV Wiehl stellt sich nach der Auflösung der JSG Wiehltal neu auf. Um einen Eindruck über die Änderungen und Entwicklungen zu bekommen, stehen die Verantwortlichen der Jugendabteilung Rede und Antwort.
Hallo Simon, du bist stv. Vorsitzender des FV Wiehl und verantwortlich für die Bereiche Sport & Nachwuchs. Was waren die Gründe, die JSG Wiehltal in der bisherigen Besetzung nicht über den 30.06.2024 hinaus fortzuführen?
Simon Odenbrett (SO): Die sportliche Ausrichtung unseres Vereins wurde in der JSG grundsätzlich verfolgt. Allerdings ist bei der Ausarbeitung unseres neuen Jugendkonzepts deutlich geworden, dass die Umsetzung dieser Inhalte einiger Änderungen bedarf. Zu diesen Veränderungen waren die Verantwortlichen der beiden anderen Vereine leider nicht bereit.
Was sind die wichtigsten Änderungen eures Jugendkonzepts?
SO: Der FV Wiehl steht schon seit vielen Jahren für gute und sportlich ambitionierte Jugendarbeit. Weiterhin soll bei uns die individuelle Ausbildung, sowohl sportlich als auch sozial, über allem stehen. Freude, Intensität und Wiederholung werden auch weiterhin der Grundsatz sein. Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen verändert. Der Fußball als Freizeitgestaltung hat enorm viel Konkurrenz bekommen. Dazu kommt der demographische Wandel, der dazu führt, dass sich insgesamt weniger Kinder bei einem Fußballverein anmelden. Aus diesen Gründen haben wir uns entschieden, den Bereich Breitensport ab der U10 nicht mehr zu verfolgen und den leistungsorientierten Jugendfußball noch mehr in den Fokus zu nehmen.
Warum kommt dieser Schritt in der U10 und was bedeutet das konkret?
SO: Wir wollen jedem Kind gerecht werden. Bei zu großen Leistungsunterschieden allerdings wird ein Kind unterfordert, während ein anderes bereits überfordert wird. Diese Unterschiede in Trainingsformen aufzufangen, wird, aus unserer Erfahrung, ab der U10 für den Trainer immer schwieriger. Des Weiteren folgt in der U11 für die meisten Schüler der Übergang in die weiterführenden Schulen, da wollen wir nicht zeitgleich die Kinder mit einer weiteren Veränderung in ihrem Leben überfordern. Aus diesem Grund werden die Koordinatoren und Trainer bis zur U10 beobachten und analysieren, auf welchem Stand die Kinder sind, um dann ehrlich und transparent den Kindern bzw. den Eltern unsere Einschätzung mitzuteilen.
Hallo Peter, du bist für den Bereich Minilöwen bis U11 zuständig. Welche Ziele verfolgt ihr in dieser Altersklasse?
Peter Schneider (PS): Das Ziel eines Trainers sollte grundsätzlich und vor allem in dem Bereich, den ich verantworte, sein, dass die Kinder mit einem Lächeln zum Training kommen und mit einem Lächeln wieder nach Hause fahren. Inhaltlich wollen wir Kinder für Bewegung im Allgemeinen und den Fußball im Speziellen motivieren. Ab der U10 beginnen wir dann, den leistungsorientierten Grundgedanken unseres Jugendkonzepts gerecht zu werden.
Wie sehen die Planungen für die Saison 2024/2025 aus?
PS: Wir haben von den Minilöwen, bei denen zum Sommer der Jahrgang 2020 mit dem Fußball beginnt, bis zur U11 alle Jahrgänge mit einer Gruppe und mit mindestens zwei engagierten Trainern besetzt. Durch die DFB-Reform, die bis einschließlich zur U11 Spielefeste vorsieht, können wir die Kinder optimal fördern und in kleinen Spielfeldern mit vielen Ballontakten und Aktionen für den Fußball und unseren Verein begeistern. Zusätzlich zu den Festen werden wir Freundschaftsspiele und Turniere gegen Mannschaften auf Augenhöhe organisieren, sodass jedes Kind ausreichend Spielzeiten bekommt.
Unser Trainer-Team im kleinen Bereich:
Hallo Marvin, du bist Koordinator für den Bereich U12 bis U17. Was ist in dieser Altersgruppe besonders herausfordernd?
Marvin Bollow (MB): Im Aufbaubereich, also U12 bis U14, wird der Schritt vom Kinderfußball zum Jugendfußball vollzogen. Die Feldgröße wächst mit den Spielern und dadurch auch die Anforderungen. Im Leistungsbereich, bei uns von der U15 bis zur U17, sind vor allem die körperlichen Veränderungen der Spieler und deren Unterschiede zu berücksichtigen. Hinzu kommt die Intensität, die durch den Verbandsspielbetrieb nochmals gesteigert wird.
Wie sehen die Planungen für die Saison 2024/2025 aus?
Wir konnten für alle Mannschaften engagierte und lizensierte Trainer gewinnen:
Hallo Uwe, du bist für den Übergangsbereich zuständig. Was gibt es zu berichten?
Uwe Pack (UP): Der Verein wird zur kommenden Saison 2024/2025 keine U18 melden. Wir sahen uns hierzu gezwungen, da wir in den letzten Jahren bereits gemerkt haben, dass hierfür die quantitativen Voraussetzungen nicht mehr gegeben sind. Dieser Schritt fällt uns sehr schwer, da wir nun einigen Spielern, die den sportlichen Sprung zur U19 nicht schaffen, kein Angebot geben können.
Was sind die Ziele und wie sehen die Planungen für die U19 aus?
UP: Wir wollen die Spieler am Ende ihrer fußballerischen Ausbildung an den Seniorenfußball heranführen. Der enge Austausch mit unseren Seniorenmannschaften soll dazu führen, dass möglichst viele im Verein ausgebildete Spieler unsere Senioren-Mannschaften verstärken. Für das Trainerteam der U19-Junioren konnte neben Marek Lesniak, der die U19 bereits viele Jahre betreut, Jerome Casper gewonnen werden. Als Team-Manager wird weiterhin Christian Sommer fungieren.
Die Personen des Interviews
Simon Odenbrett (stv. Vorsitzender, Sport & Nachwuchs)
Peter Schneider (Sportliche Leitung Jugend U11 bis Mini-Löwen)
Marvin Bollow (Sportliche Leitung Jugend U17 bis U12)
Uwe Pack (Sportliche Leitung Senioren und Jugend U19/U18)
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